Ursprünglich ist das Jagdhorn ein Gebrauchsinstrument für die Jagd. Es diente Jägern der Übermittlung einfacher Signale. Bedeutung als Musikinstrument erlangte es erst im 17. und 18. Jahrhundert bei den höfischen Gesellschaftsjagden in Form der Trombe und des großen Parforce-Horns mit einem Durchmesser von 45 bis 60 cm. Erst im 19. Jahrhundert kam das „kleine Jaghorn“ in Mode. Dieses sog. „Fürst-Pless-Horn“, in B gestimmt, ist bis heute wohl das am meisten geblasene Horn der Jagdhornbläser Korps. Wie mit den „großen Parforcehörnern in B lassen sich allerdings auch damit nur fünf bzw. sechs Naturtöne „blasen“.
Die geringen melodischen Möglichkeiten werden aber in hohem Maße durch die Vielfalt rhythmischer Figuren wettgemacht. Die „große konzertante Jagdmusik“, beispielsweise die „Hubertusmesse“, ist dem Parforcehorn in Es vorbehalten.
Den Kern der heutigen Jagdmusik bilden immer noch die auf Gesellschaftsjagden gebräuchlichen Signale wie z.B. „Aufbruch zur Jagd“, „Anblasen des Treibens“, „Treiber in den Kessel“, „Sammeln der Jäger“, „Aufhören zu Schießen“ und das bekannte „Halali“. Dazu kommen die „Totsignale“ für das jeweilige erlegte Wild.
Seit jeher sind aber die Jagdhornbläser auch an traditioneller Jagdmusik interessiert. Auch das Neustädter Jagdhornbläserkorps bläst seit seiner Gründung im Jahr 1957 „Märsche“, „Fanfaren“ und jagdliche Lieder bei vielen Gelegenheiten. Bei festlichen Anlässen der Jägerschaft, bei der Hubertusmesse, der Waldweihnacht, auf Wunsch bei Geburtstagen von Waidkameraden oder am zweiten Sonntag der Neustädter Kirchweih erklingen die Jagdhörner.
Wenn im Herbst in der Feldflur die Jagdhörner zu hören sind, hat im Landkreis die Zeit der Treib- und Drückjagden begonnen. Mitglieder des Neustädter Jagdhornbläserkorps sind als Jäger meist selber bei den alljährlichen Gesellschaftsjagden mit dabei und verleihen mit ihren Jagdhörnern von der „Begrüßung“ der Jagdgäste bis zum „Verblasen der Jagdstrecke“ und dem „Jagd vorbei“ mit „Halali“ einem erfolgreichen Jagdtag einen würdigen Rahmen.
Bläserobmann:
Willi Schlicker
Telefon: 09161/1379
Korpsleiter:
Adolf Popp